Sonnenfinsternis

Am Sonntag, den 3. November konnte hier im noerdlichen Uganda (und in Teilen von Kenya etc.) eine totale Sonnenfinsternis beobachtet werden! Tomy und ich haben das zum Anlass genommen, Freunde im Suedsudan zu besuchen und auf der Heimreise in Gulu Station zu machen, um die Sonnenfinsternis zu beobachten. Es war eine sehr anstrengende, aber absolut lohnenswerte Reise.

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Im Hafen von Kampala

Im Hafen von Kampala

Kampala liegt direkt am Viktoriasee, dem drittgroessten See der Welt. Um fuer Henry ein voruebergehendes Reisedokument zu bekommen, sind wir vergangene Woche zum Hafen von Kampala gefahren. Dort befindet sich das naechstgelegene Grenzbuero, denn im Hafen "Port Bell" legen die Faehrschiffe nach Kenya und Tanzania ab. Tomy, Henry und ich waren sehr neugierig, den Hafen von Kampala zu sehen. Ich stellte ihn mir sehr gross vor. Umso ueberraschter war ich ueber das, was wir dort sahen.

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Ein schoenes Fest!

Ein schoenes Fest!

Wow, war das ein schoenes Fest! Mein Geburtstagsfest!

Wir haben eine Mischung gemacht aus Barbecue und traditionellem ugandischen Festessen. Es gab Huehner vom Grill von Tomy (frisch vom Markt und geschlachtet von Enock) und dazu Ugandan Food, gekocht von Grace. Das heisst: Reis, Kartoffeln, Kochbananen, gekochtes Rindfleisch, gekochtes Huehnerfleisch, Nakate (die ugandische Version von Spinat), Pommes frittes und Avocados. Henry war unser DJ, David und Enock haben sich um die Getraenke gekuemmert und um das kalte Bier fuer Tomy und mich.

Da wir nach wie vor keine Moebel in unserem Wohnzimmer haben (und auch nicht mehr anschaffen werden), war es eine tolle Fuegung, dass das Wetter gehalten hat und wir das Essen auf unserer Terrasse servieren konnten.

Gerade richtig zur Daemmerung war es dann Zeit fuer die Torte. So eine zuckersuesse Geburtstagstorte! Alle haben gesungen fuer mich, dann habe ich die Kerzen ausgeblasen, alle haben wir heruntergezaehlt vom fiktiven Alter 18 und bei 1 habe ich die Torte angeschnitten. Sehr suess und sehr lecker!

Ich habe es sehr genossen, mit meinen Freunden hier meinen Geburtstag zu feiern. Und vor dem Schlafengehen habe ich mich dann gefreut, alle Eure Geburtstagswuensche zu lesen, die mich via Mail erreicht haben. Danke fuer diesen schoenen Tag!

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Kaffee

In der hiesigen Landwirtschaft unterscheiden die Bauern zwischen dem Anbau von Cash Crops und Food Crops. Food Crop wird fuer den Eigenbedarf und den lokalen Markt angebaut. Mit Cash Crop macht man Geld: Kaffee ist zum Beispiel ein solcher Cash-Bringer.

Kaum ein Ugander trinkt Kaffee – der wird fast nur exportiert. Oder zu Instantkaffee verarbeitet. Der Kaffee ist auch ueberraschend teuer: Die Preise haben europaeisches Niveau. Den Luxus eines frisch gemahlenen und gebruehten Kaffees aus der italienischen Espressomaschine goennen wir uns allerdings. Und dank Tomys Benzinkocher auch unterwegs!

Die Fotos zeigen uns vor dem Haus, das uns der Direktor in Nalweye zur Verfuegung gestellt hatte.

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Viele Unternehmungen

Viele Unternehmungen

Tomys und mein Aufenthalt steht dieses Mal unter dem Motto „Kontakte knuepfen“. Unter diesem Aspekt haben wir schon einiges unternommen, und wir werden auch die naechsten Wochen so verbringen.

Da war einmal unser Besuch bei Teacher Enock, den ich schon bei meinem letzten Aufenthalt in seiner Landschule besucht habe. Mit Tomy war das eine interessante Herausforderung. Wir wurden dieses Mal vom Direktor woanders untergebracht und daher wussten wir nicht, wie wird die Schlafsituation werden, wie die Toiletten, wird das fuer ihn bewaeltigbar werden? Um fuer alle Eventualitaeten gewappnet zu sein, haben wir einen Fahrer samt Auto angeheuert, und zwar mit einem „Noah“. Das ist ein Van mit acht Sitzen, in dem Tomy zur Not haette uebernachten koennen.

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Das Wochenende war dann komfortabler als gedacht und wir konnten sogar unsere geplante Reise zum Blauen Nil anhaengen. Dieser entspringt dem Albertsee. Es war herrlich, in seinem warmen Wasser zu schwimmen!

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Ein weiteres Highlight war letzten Sonntag die oesterreichische Wahlparty (trotz des Wahlausgangs). Dr. Simone Knapp, die Leiterin des Oesterreichischen Bueros fuer Entwicklungszusammenarbeit, hat dazu in ihr Privathaus eingeladen. Das war natuerlich die beste Gelegenheit, andere Oesterreicherinnen und Oesterreicher und ihre Projekte in Uganda kennenzulernen!

So haben wir zum Beispiel Stefan Pleger, den Vertreter des Vereins „Kindern eine Chance“ kennengelernt, der hier einige Schulen, ein Behindertenzentrum und eine Demonstration Farm betreibt. Dorthin wollen wir naechste Woche fahren.

Am heurigen Webermarkt in Haslach an der Muehl haben wir Eva Hoenle, die Leiterin eines Handwebe-Projekts fuer Frauen im Sued-Sudan kennengelernt. Sie hat uns letzte Woche besucht und wir haben die Details besprochen, wann und wie wir sie besuchen koennen. Wir werden diese Reise mit der Beobachtung der totalen Sonnenfinsteris am 3. November kombinieren, da diese am besten im Norden Ugandas zu sehen sein wird.

Da wir uns jetzt in der Regenzeit befinden, ist das Planen von Ausfluegen und Unternehmungen allerdings immer wieder mit einem „vielleicht“ verbunden. Denn bei dem Starkregen, der hier vorherrscht, steht alles still. Die nicht befestigten Strassen werden unpassierbar und so muessen dann viele geplante Treffen wieder verschoben werden.

Ja, und dann machen wir uns natuerlich viele Gedanken, wie es hier weitergehen wird mit den Burschen, wenn wir am 9. November heimfliegen werden. Wir sehen uns um nach guenstigen Wohnmoeglichkeiten, nach Schulen und Ausbildungen. Und waegen ab alle Fuer und Wider. Waehrend wir beim Regen in der Tuer unseres Hauses sitzen und die Wassermassen bestaunen, haben wir genug Zeit dafuer.

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Sicherheit

Natuerlich verfolgen wir die Nachrichten aus Kenya und lesen die ugandischen Zeitungen. Diese berichten von geplanten Anschlaegen auf ugandische Ziele. Wir glauben allerdings nicht, dass wir einer Gefahr ausgesetzt sind, da wir in einem Stadtteil Kampalas wohnen, in dem sich nur wenige Auslaender aufhalten. Der Anschlag auf die Shopping Mall in Kenya hat gezeigt, dass sich die Al-Shabab ein internationales Ziel ausgesucht hat – wahrscheinlich, um moeglichst weltweite Aufmerksamkeit zu erregen. Die internationalen Zentren in Kampala liegen auf der anderen Seite der Stadt, wo wir uns nicht befinden.

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Rush hour in Kampala city

Das Schicksal aller Mitteleuropaer hat uns schon nach kurzer Zeit eingeholt: Bitte, bitte, ein Schwarzbrot! Nach dem vielen Einheitsweissbrot, das wir dank Tomys Konstruktion wenigstens auf der E-Herd-Platte toasten koennen, hatten wir Hunger auf dunkles Vollkornbrot. Und so etwas gibt es in Kampala sogar, denn ein Hollaender hat im Zentrum der Stadt eine Baeckerei eroeffnet. Also haben wir einen Nachmittag, an dem die Lehrer in den Schulen gestreikt haben, weil sie mehr Gehalt fordern, und Enock und Henry daher daheim waren, dafuer genutzt, mit ihnen in die Stadt zum Baecker zu pilgern, um auch Tomy mal die Innenstadt zu zeigen. Das war ein Spass und eine Herausforderung!

Nach dem Mittagessen wollten wir aufbrechen, aber da wir hier ja in Afrika sind und alles ein bisschen laenger dauert, war es schon 3:30 Uhr am Nachmittag, bis wir von daheim weggekommen sind. Der Weg in die Stadt war ganz bequem, dann beim grossen Kreisverkehr beim Zentrum haben wir eine falsche Route eingeschlagen, die uns dann lange entlang der Eisenbahnschienen gefuehrt hat, ohne die Moeglichkeit zu bieten, diese zu ueberqueren. So sind wir ziemlich weit marschiert und es war dann schon 6:00 Uhr, bis wir die Baeckerei erreicht haben. Und bald nach 7:00 Uhr am Abend wird es hier ja stockfinster! Also haben wir ein schnelles Soda getrunken, zwei Baguette gekauft und haben uns schleunigst auf den Heimweg gemacht. Die einzige Chance, auf schnellstem Weg heimzukommen, war mitten durch die Stadt, mitten durch das Abendgetuemmel!

Stoss-Stange an Stoss-Stange stehen da die Taxibusse im Stau, dazwischen bahnen sich die Boda-Bodas ihren Weg, sodass sogar die Fussgaenger oft nicht mehr weiterkommen. Und wir und Tomy in seinem Handbike mittendrin! Henry hat sich da wieder als der richtige Mann am richtigen Ort erwiesen! Ein Schnueffel-Suechtiger hatte naemlich in diesem Gewuehl schon seine Hand in meiner Tasche, aber er hat nicht mit den aufmerksamen Augen Henrys gerechnet, der blitzschnell reagierte und dessen Arm aus meiner Tasche schlug. Henry hat aber den Dieb laufen lassen, was die Wut anderer Umstehender hervorgerufen hat, die den Mann am liebsten auf der Stelle gelyncht haetten.

Weiter ging es durch das Getuemmel. Ein aus einer Parkluecke ausschwenkender Taxibus hat Tomy ignoriert, was dieser mit Fluchen und wutentbrannten Faustschlaegen auf das Taxi quittierte. Beim Bergauffahren haben Henry und Enock abwechselnd geschoben, das letzte Stueck schon im Finstern, was Enock dazu bewogen hat, sich dem Tempo des nun wieder rollenden Verkehrs anzupassen und mitten zwischen den Motorraedern und Autos mitzulaufen. Als Hoechstgeschwindigkeit hatte Tomy dann 35 km/h auf seinem Kilometerzaehler. Insgesamt haben wir an diesem Nachmittag 14 km zurueckgelegt! Was fuer eine Leistung!

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