Leben von einem Euro pro Tag

Davon hoert man ja immer wieder, aber wie geht das wirklich? Ich habe meine Freundin Betty "in the village" besucht und hatte vier Tage lang die Gelegenheit, das mitzuerleben.

DSCN0267

Gemeinsam mit ihrer Mutter, ihrer Schwester, deren Tochter Queen und ihrem zweijaehrigen Sohn wohnen sie auf zwanzig Quadratmeter in einem Ort namens Mateete rund drei Autostunden von der Hauptstadt Kampala entfernt. Die beiden Raeume mieten sie fuer zehn Euro pro Monat – doch allein diese aufzubringen, ist eine Herausforderung fuer die Familie. Das Leben bestreiten sie, indem sie regional-typische Snacks kochen und im Garten des nahegelegenen Spitals verkaufen. Sie frittieren Reisbaellchen, Pan-Cakes (frittierte Bananen-Mehlspeissen) und Cassava (Maniok). Daneben verkauft Bettys Mama Hefte, die die Patienten im Spital benoetigen, und Tee. Der Verdienst pro Tag betraegt durchschnittlich drei Euro. Doch der Verdienst schwankt stark und ist immer abhaengig von der Patientendichte. So kann es passieren, dass sie das Gekochte mangels Kunden nicht verkaufen koennen und einen Verlust erleiden. Vom Verdienst legt ihre Mutter jeden Tag dreissig Cent auf die Seite, um am Ende des Monats die Miete zahlen zu koennen. Vom Rest kaufen sie Lebensmittel fuer den eigenen Bedarf und die Zutaten fuer den naechsten Tag.

DSCN0320DSCN0272 DSCN0286 DSCN0287Die Familie ist natuerlich nicht krankenversichert – ein Arztbesuch reisst dann immer wieder ein grosses Loch in das Ersparte und die naechste Miete ist wieder gefaehrdet.

Bettys Nichte Queen geht in die erste Klasse Volksschule: Ohne ihren Sponsor aus Oesterreich koennte sie nicht in die Schule gehen, denn dafuer reicht das bescheidene Einkommen bei weitem nicht aus! DSCN0308 Danke an alle Sponsoren, die Bettys Familie unterstuetzen!DSCN0312 DSCN0355

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.